Pokalrunde 2 gemeistert
Kreispokal Unna-Hamm
PSV Bork – VfL Kamen 1:4 (0:2)
Zu Beginn erwischte der Underdog die Gäste beinahe eiskalt. So war es Tom Williams, der die erste Großchance auf dem Fuß hatte. Im Eins-gegen-eins mit VfL-Keeper Joel Kiranyaz zog der Borker aber den Kürzeren (5.). Anschließend kam der Kamener Angriffs-Express so richtig ins Rollen.
PSV Bork scheidet gegen VfL Kamen aus
Denn: Ab der zehnten Minuten ging das Spiel nur noch auf das Tor von PSV-Schlussmann Marcel Möller. In der 21. Minute war es dann schließlich so weit. Görkem Ücüncü bugsierte das Leder erstmals über die Linie. Vorausgegangen war ein Freistoß von der halbrechten Seite, bei dem Ücüncü komplett blank im Strafraum der Hausherren auftauchte und unbedrängt zur Führung einnickte.
Den Schockmoment nutzte der Bezirksligist aus und legte mit Ahmet Karaduman nur eine Minute später den zweiten Treffer nach. Nach einer abgefälschten Flanke kam PSV-Keeper Möller zu zögerlich raus. Karaduman schaltete am schnellsten und nickte den Ball so zur 2:0-Führung ins Tor.
Danach ging erstmal lange nichts für beide Mannschaften. Kamen ließ den Ball laufen und versuchte, den Gegner mit gefühlten 80 Prozent Ballbesitz müde zu spielen. Bork versuchte dagegen zu halten und mit schnellen Kontern Nadelstiche zu setzen – ohne Erfolg jedoch.
In der Halbzeitpause schien PSV-Coach Christian Voßschmidt die richtigen Worte gefunden zu haben. Der A-Ligist kam nun vermehrt zu guten Möglichkeiten. Etwa 20 Minuten nach Wiederanpfiff sollte der Bann aber gebrochen sein.
Constantin Emich erlöste die Hausherren und sorgte für den 1:2-Anschlusstreffer. Ein Ballgewinn im Mittelfeld war der Auslöser für den Torerfolg. Williams spielte einen langen Pass auf Matthis Fritsch. Der ging ins Dribbling und legte zurück in den Rückraum, wo der Youngster angelaufen kam und links unten einschob. Emich traf direkt in seinem ersten Spiel bei den Senioren.
Die Euphorie sollte aber nicht lange anhalten: In der 69. Minute erzielte Karaduman seinen Doppelpack und stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Den Schlusspunkt zum 1:4-Endstand setzte der eingewechselte Emre Demir per Foulelfmeter (90.).
Mehmet Kara spricht von „schwerer Geburt“
Trotz spielerischer Überlegenheit fand der VfL nur selten den Weg zum gegnerischen Tor. „Ich würde sagen, es war eine schwere Geburt. Es war nicht einfach und wir haben zu viel zugelassen“, räumte VfL-Trainer Mehmet Kara ein.
Auch die Chancenverwertung kreidet der Coach an. So sagt er: „Wir hätten die Chancen vorne besser ausspielen müssen. Aber der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze und Regeln. Man sieht ja, wie schwer wir uns getan haben.“ Dennoch wollte Kara nicht nur Negatives hervorheben. Auf der Anzeigetafel stand immerhin ein 4:1-Erfolg.
„Wir sind eine Runde weiter und das ist das Wichtigste. Klar hätte ich mir gewünscht, dass wir hinten nicht so viel zugelassen hätten und vorne die guten Möglichkeiten besser ausgespielt hätten. Aber die Jungs haben das gut gemacht und wir sind verdient eine Runde weitergekommen.“
Christian Voßschmidt zufrieden mit der Leistung
PSV-Coach Christian Voßschmidt war trotz der deutlichen Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Spieler. „Ich hab tatsächlich ein gutes Spiel gesehen. Ich fand schon, dass wir ein ebenbürtiger Gegner waren. Wir haben Kamen zwischendurch auch vor große Herausforderungen gestellt“, erklärte der Trainer.
Aber auch Voßschmidt ärgerte sich über die zahlreich vergebenen Großchancen. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir nicht das ein oder andere Tor mehr gemacht haben. Wir hätten ergebnistechnisch schon etwas näher kommen können.“
Dass Bork der klare Underdog war, war auch Voßschmidt bewusst. Der Spielertrainer erklärte abschließend: „Ich glaube, dass wir erhobenen Hauptes vom Platz gehen können. Es war ein gutes Spiel von uns und ich bin stolz darauf, dass wir da so gut gegengehalten haben.“
Quelle HA